Scott Lidgett studierte von 1969-73 Kunstmalerei an der berühmten St. Martin's Schule für Kunst. Er promovierte, lehrte und trat dann die Stellung als Musterzeichner für David Hicks, dem Neffen der englischen Königin Elisabeth, an. Dort entwarf er Projekte für Klienten wie Rank Xerox und Stavros Niarchos, dem griechischen Reeder. Im Atelier entstanden ferner die Entwürfe für Kunden wie 'Wilton' -Teppiche und 'Sanderson's'- Möbelstoffe.
Exklusive, handbedruckte Seiden für das Kaufhaus 'Liberty's of London’ und Stoffmuster für die Kaufhäuser 'Harrods' und 'Harvey Nicholls' in London bestimmten die Aufträge. So wurde ihm bald eine Stellung als Farbberater (colour consultant) für die bekannte Firma ‚Stevens Textiles' angeboten.
Scott Lidgett machte sich selbstständig und eröffnete zwei Geschäfte, in denen direkt an Kunden verkauft wurde.
Sein Können beschränkte sich jedoch nicht auf Textiles. 'Virgin Records' vergab viele Aufträge für Poster und Schallplattenhüllen an sein Studio.
Es folgte der Auftrag für ein Wandgemälde am Haus von Annie Lennox (Eurythmics) in London.
Nach mehreren Jahren Arbeit im Bereich von Flascen-dessins in London bat ihn eine amerikanische Textilfirma, ihre Produktion von Textildessins zu koordinieren und zu überwachen. An den Entwürfen waren bekannte Künstler und Künstlerinnen wie Paula Rego, John Hoyland, Patrick Caulfield, Gilbert and George etc. beteiligt. Diese exklusiven Dessins wurden in Museumsshops weltweit verkauft.
Während all der Jahre malte Scott Lidgett. Er schuf seine eigene Bildsprache und erhielt viele Aufträge für Gemälde und Portraits.
Seit 1988 lebte Scott Lidgett in Spanien.
In Südspanien waren es vor allem das Licht und die Farben, die ihn enorm inspirierten. Seine Arbeiten aus dieser Zeit sind in vielen Kunstsammlungen und Galerien in Europa und den USA zu sehen.
Ausgangspunkt dieser Arbeiten ist die Landschaft, auf die experimentell in verschiedenen Stufen der Abstraktion eingegangen wird.
Eine reiche, organische Fläche, die aus einer collageartigen Mischtechnik entsteht, spiegelt die Erde der heimischen Berge, dunkel oder sonnengebleicht, wie es sie nur in Südspanien und Marokko gibt.
Lichtstimmungen entstehen aus Papier, Acryl und Metall. Es war die Islamische Kunst, die Scott Lidgett dazu inspirierte, Gold und andere metallische Werkstoffe in seine Bilder einzuführen. Diese Darstellungen - schwankend zwischen von Abstraktion und Landschaft geprägten Formen - erhalten durch die Farben und den Glanz des Metalls etwas Zeitloses. Es entstehen metaphorische, unbewohnte Räume, die seltsame und seltene Gefühle im Betrachter hervorrufen. Eine Stadt- oder Hafenansicht z.B. – allgemein hell, hektisch, exotisch - verwandelt sich vor unseren Augen in einen Zustand der Ruhe. Man tritt in eine Art Traumwelt, die durch die Abstraktion der Formen und eine unerwartete Farbsetzung nicht ins romantisch Verklärte abgleitet. Die Ruhe, die sich auf den Betrachter legt, wird durch die Formen und Farben erzeugt, nicht durch eine Abbildung.
Scott Lidgett schafft abstrakte Bilder; Collagen, die in die Tiefe menschlicher Empfindung reichen.
Seine Werke sind und waren in vielen Galerien und Privatsammlungen Westeuropas vertreten, vornehmlich in England, Frankreich, Dänemark, Spanien und Deutschland.
PS. Scott Lidgett starb 2008 in Competa (Andalusien) an Krebs. Link (Nachruf , eng./span.)
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