Valentin Georgiev wurde 1970 in Targoviste (Bulgarien) geboren. Nach dem Abschluss des Gymnasiums in seiner Geburtsstadt studierte er an der Fakultät für bildende Künste an der Universität in Tarnovo (Abschluss 1995). Die nächsten vier Jahre arbeitete er als Kunstlehrer an der deutschsprachigen Schule in Rousse, bis er 1999 freischaffender Künstler wurde. Seit 2001 ist er Mitglied der “Society for Art of Imagination”. Er erhielt etliche Kunstpreise und zeigte seine Werke in vielen Ausstellungen vor allem in Ländern Osteuropas sowie in Deutschland, Brüssel und Istanbul.
Seine Werke sind im Besitz von Privat- und Staatssammlungen in den USA, Japan, Großbritanien und fast allen Ländern der EU.
Zum Werk
Valentin Georg über seine Kunst:
”Ich denke, für einen Künstler ist es sehr wichtig zu wissen, dass Gröβe ihre Dimensionen nicht nur in der Breite und Weite hat, sondern auch in der Tiefe, der Stärke und der Unendlichkeit eines räumlichen Bewusstseins, in dem das Kleine und das Groβe, die Vergangenheit und die Zukunft, das Licht und die Finsternis ihren Platz haben.
Meine Kunstwelten sind erwartend, widersprüchlich und scheinbar ruhig. In ihnen ist die menschliche Seele wie ein Abgrund, in dem helle innere Triebe, aber auch unerklärbare dunkle Kräfte ihren Treffpunkt haben. Da leben die Einsamkeit und die Leere mit der Hoffnung zusammen.
Eine besondere Rolle in meinen Werken spielt die Natur. Sie führt mit den Menschen Gespräche, und selbst wenn sie nicht anwesend ist, ist sie in einer räumlichen schöpferischen Umgebung zu spüren. Sie schwebt herum, umhüllt alles, wird ein Teil des Lebens – gespenstisch und unwahr, aber auch real wahrnehmbar als psychologische Suggestionen. Mich interessiert eigentlich nicht das Sujet, sondern das Wiedergeben von bestimmten tiefen Zuständen, die einer feinen menschlichen Natur eigen sind.
Ich bemühe mich darum, dass meine Gemälde eine plastische Sprache sprechen, in der ein Raum ein Zustand ist, die Farben Gedanken hervorrufen, und die Materie eine Heimat für harmonische Wahrheiten des Geistes darstellt. Eine Präsentation, die bestimmte künstlerische Perioden umfasst, könnte nicht alle Probleme zusammenfassen, die mich bewegen, aber sie kann vieles über die Seele des Künstlers sagen. Und die ist fein und stark, zart und verletzbar, schön und roh…
Was kann ich über meinen schöpferischen Prozess sagen? In meiner Seele lebt ein treuer Freund. Er sieht wie ein wertvoller Schrank aus, der unzählbare Fächer hat. Unsere Beziehungen zueinander sind widersprüchlich, im Allgemeinen herrschen zwar diejenigen vor, die positive Emotionen und schöpferische Kraft mit sich bringen. Ich möchte gerne mehr Zeit haben, um diesen Freund kennen zu lernen, durch die einzelnen Fächer eine Reise zu machen und das, was drinnen ist, gründlich zu studieren. Manchmal ist es so, dass ich im Vorbeigehen eines der Fächer aufmache und dort einen Eindruck vom hektischen Alltag hineinlege, gleichwohl ein Stückchen davon in mir behalte… Die Zeit vergeht… Eines Tages stehe ich vor der weiβen Leinwand, und die ist mir wie eine Bühne. Ich erwarte die Schauspieler im Licht des Scheinwerfers; es tauchen allmählich Dekorationen auf und vieles andere… Da führe ich Gespräche mit meinem Freund, und der erweist sich als sehr hilfsbereit, er liefert mir das benötigte Rohmaterial, jedes Stück, von dem eine Rolle erwartet werden kann. Wie ein Regisseur soll ich meine Auswahl treffen. Es gibt Enttäuschte, die zurück in den Schrank müssen; es gibt solche, die spurlos verschwinden… Am Ende bleibt nur das Wesentliche. Ich stelle es auf die Bühne ... “
|